Wissenswertes aus der Forschung

Medizinischer Hintergrund: Aderlass

Eine Blutentnahme zu therapeutischen Zwecken hat ihre Tradition im Aderlass. Das Verfahren wird heute nur noch selten angewendet, es gehört zu den ausleitenden Verfahren der Naturheilkunde.

Beim therapeutischen Aderlass werden Stoffe, die der Körper im Überschuss hat, nach außen geleitet, um ihn zu entlasten. Der Aderlass ist mit einer Blutentnahme oder Blutspende vergleichbar.

Die vielfältigen Wirkungen einer Blutentnahme erklären sich aus dem "leeren Raum", der durch den Blutentzug geschaffen wird. Dieser wird durch ein Nachströmen von Gewebsflüssigkeit wieder aufgefüllt. Dadurch verändert sich die qualitative Zusammensetzung des Blutes und es wird die Fließeigenschaft des Blutes verbessert. Zusätzlich wird dadurch ein blutbildender Reiz auf das Knochenmark ausgeübt und eine Vermehrung der Leukozyten (weiße Blutkörperchen) bis hin zu einer Einflussnahme auf im Gewebe zurückgehaltene Stoffwechselendprodukte und Toxine (Gifte) erreicht.

Durch die Blutentnahme vermindert sich der Blutdruck und damit auch das Risiko, an kardiovaskulären Erkrankungen zu erkranken.

Vom Aderlass zur Blutspende

Regelmäßige Blutspender berichten immer wieder über die positiven gesundheitlichen Effekte, die nach einer Blutspende auftreten: Höhere Leistungsfähigkeit, besseres Körpergefühl und Vitalität.

Bisher gab es in der Wissenschaft nur vereinzelt Untersuchungen dazu. Unter anderem fanden sich Hinweise, dass Blutspender ein vermindertes Risiko haben, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen.

Der Effekt einer Blutspende auf den Blutdruck und andere Blutwerte waren bisher nicht systematisch erforscht worden. Nun ist jedoch erwiesen: Regelmäßiges Blutspenden senkt den Blutdruck von Hypertonie-Patienten deutlich und nachhaltig.